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Die Mannschaft des TSV Langstadt II nach dem Saisonabschluss. Foto: Verein
Von Glückseligkeit bis hin zu personellen Problemen

2. Bundesliga der Damen: Weil steigt auf, Langen muss am Samstag in die Relegation

Julian Hörndlein 04.05.2024

Frankfurt/Main. Lange hat es den ESV Weil nicht in der Liga gehalten: Nach einem Jahr Unterhaus kehrt die Mannschaft zurück in die 1. Bundesliga und krönt damit eine starke Saison. Die 2. Bundesliga blickt auf eine anspruchsvolle Spielzeit zurück.

„Die Saison verlief für uns überaus erfolgreich“, kommentiert Doris Spiess die Saison ihres ESV Weil. Am Ende der Spielzeit steht das Team bei einer Bilanz von 32:4, lediglich ein Spiel ging verloren. Und das, obwohl das Team über weite Strecken ohne Spitzenspielerin Anna Hursey auskommen musste. „Es war super, wie sich das fast komplett neue Team auf Anhieb verstand und wie sich sofort eine toller Teamspirit entwickelte“, sagt Spiess. Nun geht es für die Mannschaft zurück in die 1. Bundesliga, aus der man nach dem vergangenen Jahr abgestiegen war. Dann wird die Chilenin Daniela Ortega den Platz von Anastassya Lavrova einnehmen, die die Mannschaft aus privaten Gründen verlässt. Spiess schätzt, dass es nicht einfach werden wird im Oberhaus: „Aber die Spielerinnen haben es verdient, alle sind hoch motiviert und wollen sich in der höchsten Spielklasse beweisen“, erklärt sie.

Nicht gerechnet mit dem zweiten Platz hat die Mannschaft vom TSV Langstadt II. „Das ist für uns wirklich ein tolles Ergebnis, vor allem wenn man bedenkt, dass wir ausschließlich deutsche und teilweise auch noch junge Spielerinnen haben“, erklärt Janina Kämmerer, die während der Saison selbst in allen 18 Spielen aufgeschlagen hat. Besonders hebt sie die Entwicklung von Lorena Morsch hervor, außerdem die Doppel, die vor allem in der Rückrunde noch einmal an Leistung zugelegt haben. Zur nächsten Saison verlässt Wenna Tu die Mannschaft in Richtung Neckarsulm, ansonsten bleiben alle Spielerinnen dem Team erhalten.

Bester Platz in der Vereinsgeschichte für Fürstenfeldbruck

Das Treppchen im Unterhaus komplettieren Sandra Peter und ihr Team vom TuS Fürstenfeldbruck. Der dritte Platz ist für die Oberbayerinnen das beste Ergebnis in der Vereinsgeschichte. „Unser Vorteil war wohl, dass wir mit einer regelmäßigen Konstanz von gleichen Spielerinnen an den Start gehen konnten“, sagt Peter. Iryna Motsyk ist erneut zur besten Spielerin der 2. Bundesliga avanciert. Dennoch hatte man auch in Fürstenfeldbruck mit Problemen zu kämpfen. „Für unsere beiden ukrainischen Spielerinnen sind die An- und Abreisen immer noch sehr beschwerlich und auch nicht immer sicher“, so Peter. Für die nächste Saison wird bereits zum vierten Mal in Folge mit der gleichen Mannschaft geplant.

Ebenfalls Zufriedenheit herrscht in Anröchte. Der dortige TTK ist auf dem vierten Platz der Liga gelandet. „Wir sind mit dem Saisonverlauf und dem vierten Tabellenplatz zufrieden“, sagt der Vorsitzende Manfred Vogel. Mit Lukrecija Juchnaite, Lisa Wang und Leonie Berger habe man regelmäßig junge Spielerinnen eingesetzt. Vogel ist sich sicher, dass bei allen drei Spielerinnen eine Leistungssteigerung zu sehen sein wird. Im nächsten Jahr soll die gleiche Mannschaft im oberen Drittel mitspielen.

Diana Styhar kehrt Langweid den Rücken

Einen personellen Wechsel wird es beim TTC Langweid geben: Dort wird Diana Styhar die Mannschaft verlassen, die Rückkehr von Melanie Merk zum Klub ist schon unter Dach und Fach. „Wir werden uns auf jeden Fall verstärken“, sagt Trainerin Cennet Durgun. In der aktuellen Saison hat es für den fünften Platz gereicht.

Direkt hinter Langweid hat sie der TuS Uentrop platziert. „Die Saison lief sehr durchwachsen", kommentiert Nadine Sillus den sechsten Platz ihres Teams. Vor allem die Rückrunde schätzt sie als herausfordernd ein. In der Winterpause war Airy Avameria zum Erstligisten Böblingen gewechselt, auch Elena Shapovalova hatte mehrfach mit kleineren Verletzungen zu kämpfen. „Außerdem kam noch hinzuu, dass viele geplante Doppelspieltag im Süden nicht stattfinden konnten und wir sehr häufig in den Süden zum Auswärtsspiel und am nächsten Tag zum Heimspiel wieder Unmengen an Kilometern in kurzer Zeit zurücklegen mussten", sagt Sillus. Dennoch ist sie mit der Leistung zufrieden. „Die LIga war sehr eng und zwischen Platz drei und acht war so gut wie alles möglich", erklärt die Spielerin. In der nächsten Saison verstärkt Eireen Kalaitzidou die Mannschaft, Ziel ist der Klassenerhalt.

Nach dem TuS Uentrop folgt die DJK Offenburg auf dem siebten Platz. „Die Rückrunde war schwer“, sagt die Offenburgerin Petra Heuberger. Emotional sei auch das letzte Heimspiel gewesen, als man Nathalie Marchetti und Theresa Lehmann verabschieden musste. „Klar ist, dass neues Personal benötigt wird“, sagt Heuberger.

Ähnlich ergeht es auch dem MTV Tostedt: „Ich glaube, dass sich nächstes Jahr eine ganze Menge ändern wird“, sagt dort Michael Bannehr über die Liga. In dieser Saison habe man sich in einer sehr starken Liga ins Ziel gerettet. Unter anderem wechselt nun Mia Griesel zum Erstligisten ttc berlin eastside. Tostedt hat laut Bannehr sehr unter Terminproblemen gelitten, dennoch hat es nun zum sicheren achten Platz gereicht.

Langen muss in die Relegation gegen Engelbostel-Schulenburg

Erst am Samstag wird entschieden, wie die Liga im kommenden Jahr tatsächlich aussehen wird, nämlich beim Relegationsspiel zwischen dem TTC Langen 1950 und dem MTV Engelbostel-Schulenburg. „Nach einer schwierigen Hinrunde haben wir alles auf eine Karte gesetzt“, sagt Langens Sportwart Heiko Keller und meint damit die Verpflichtung Martine Toftaker. Wenn alles optimal verlaufen wäre, hätte man laut ihm 15 Punkte erreichen können. Für Keller steht fest, dass die Liga sehr ausgeglichen ist. „In unserer stärksten Besetzung haben wir definitiv gezeigt, dass wir das Niveau der Liga haben“, so Keller. Im Falle eines positiven Ausgangs der Relegation möchte sich das Team künftig im Mittelfeld halten.

Zu groß war die Herausforderung für die zweite Mannschaft des TSV Dachau: „Wir haben bereits vor der Saison gesagt, dass wir gegen den Abstieg spielen werden“, meint Trainer Alexander Yahmed. Nun ist so gekommen, das Team geht in die 3. Bundesliga Süd. Dort sollen vor allem die jüngeren Spielerinnen weiter gefördert werden.

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